Umwelt und Verkehr

Gut zu Fuß in Eimsbüttel?

Der Verkehr in Eimsbüttel war bisher weniger auf Fußgänger*innen, son-
dern mit seinen Ausfallstraßen sehr auf die Autofahrer ausgerichtet. Neu ist nun eine vorrangige Ausrichtung auf den Radverkehr – insbesondere auf die Velo-Routen. Die Fußgänger*innen wurden wiederum nicht mitgedacht.
Im Konzept Eimsbüttel 2040 wurde zwar bei der Mobilität die Überschrift
in Fuß- und Radwegekonzept Eimsbüttel“ geändert, doch die In-
halte blieben mit dem Schwerpunkt auf den Radverkehr fast die gleichen.
Darin fehlt nach wie vor eine Ausrichtung der Fußwege auf eine fußläufige
Erreichbarkeit von Behörden der Quartiere, Einkaufmöglichkeiten, Gesundheitseinrichtungen und Bankinstitute auf sicheren, kurzen Fußwegen. Es braucht Ruhebänke in kurzen Abständen (ohne die Parkbänke mitzuzählen).
Diese sind insbesondere für Behinderte, ältere Menschen sowie für junge
Menschen mit Kinderwagen notwendig.
Ferner ist festzustellen, dass mit der wachenden Zahl von Radverkehr
immer mehr die Fußwege von Radfahrer*innen genutzt werden. Das
führt zu einer weiteren Verunsicherung älterer Menschen, auch da eini-
ge Radfahrer*innen sich rücksichtslos verhalten.
Die Situation wird verschärft durch schlechte oder fehlende Ausleuchtung der Fußwege in der dunklen Jahreszeit. Diese werden im Übrigen
kaum gewartet, was zur Folge hat, dass Stolperfallen mit erheblichen
Gefahren gerade für ältere Menschen lauern. Ebenso behindern un-
sachgemäß abgelegte E-Roller den Durchgang.
In einem Wartungskonzept müssten die Fußwege regelmäßig begangen
und wiederhergerichtet werden. Ein Wegewart, der darauf achtet, das z.
B. Hecken nicht in den öffentlichen Raum wachsen und ob Autos ohne
Zulassung geparkt sind, ist mit einer solchen Wartung überlastet.

Die AG 60plus der SPD Eimsbüttel hat deshalb auf ihrer Klausurtagung
2022 den Bezirksamtsleiter Eimsbüttel Kay Gätgens und Frau Ho-
muth von „FUSS e.V.“. eingeladen, mit ihnen die Probleme der Fußgän-
ger*innen erläutert und eine zeitnahe Abstellung der Missstände gefordert.
Wir erwarten, dass im Konzept Eimsbüttel 2040 nachgebessert“ wird
und die Belange der Fußgänger*innen eine sichtbar stärkere Be-
achtung finden.
Herbert Oetting, Annegret Ptach
AG 60plus Eimsbüttel

 

6 Mehr Mobilität für Rollifahrer- Bezirksversammlung bewilligt Gelder für rollstuhlgerechtes Wohnmobil

Rollstuhlgerechtes Wohnmobil für den Kulturverein Else-Rauch-Platz e.V.“, so
lautete die Überschrift füreinen Antrag an die Bezirksversammlung Eimsbüt-
tel. Der Verein ist in Eimsbüttel-Nord und darüber hinaus seit mehr als 20
Jahren aktiv. Seine Projekte sind vielfältig, u.a. sind die Mitglieder verantwortlich für den allseits bekannten monatlichen Initiativentreff mit einem Anwohnerflohmarkt auf dem Else-Rauch-Platz
bei der U-Bahnstation Lutterothstraße. Der Verein verfügt über zwei Stadtteilfahrzeuge, einen Kleintransporter für die Initiativen, Kulturschaffende und gemeinnützige Vereine zur Durchführung von allerlei kulturellen Projekten. Daneben gibt es das Rollimobil, welches behinderten Mitbürgern, die einen Rollstuhl benötigen, ermöglicht einen Kurzurlaub zu machen oder einfach nur Freunde oder Bekannte zu besuchen.
Ein besonderes und neues Projekt haben die Vertreter*innen des Vereins im
Juni 2022 im Haushalt, Kultur und Sportausschuss vorgestellt: ein Wohnmobil, das rollstuhlgerecht ist und von Mitbürger*innen, die eingeschränkt sind, genutzt und auch selbst gefahren werden kann. Ein solches Fahrzeug kann man in Norddeutschland bisher nicht ausleihen.
Die Unabhängigkeit für behinderte Mitbürger*innen war Antrieb des Vereinsvorstandes, sich um eine Unterstützung mit Sondermitteln bei der Bezirksversammlung Eimsbüttel für die Anschaffung eines gebrauchten Fahrzeugs zu bemühen.
Am 21. Juli 2022 hat der Hauptausschuss Bezirksversammlung mit überwälti-
gender Mehrheit beschlossen, dem Verein die nötigen Sondermittel zum Er-
werb des Fahrzeugs zur Verfügung zu stellen.
Wir alle sind überzeugt, dass dieses Fahrzeug ausgiebig genutzt werden wird,
und damit für mehr Unabhängigkeit für auf einen Rollstuhl angewiesene Men-
schen zu sorgen.
Ralf Meiburg, Mitglied der Bezirksversammlung Eimsbüttel

 

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