Randalierer auf der Osterstraße - Die weiten Kreise der G20 Gegner

Veröffentlicht am 10.07.2017 in Allgemein

Vandalismusspuren am Buchgeschäft

Am Donnerstag den 06.07.2017 verwüsteten gegen 23:00 Uhr mehrere schwarz vermummte Menschen die Osterstraße. Es wurden Scheiben eingeschmissen, Bengalos gezündet, Krähenfüße verteilt und sogar mitten auf einer Kreuzung Reifen entzündet. Die Polizei traf 10 Minuten später ein als schon alle Randalierer, genau so schnell wie sie gekommen sind, wieder in die Seitenstraßen verschwunden waren. Inzwischen hatten Anwohner und Passanten solidarisch die Feuer gelöscht und die Straßen freigeräumt um weitere Schäden zu vermeiden.

Dies geschah nicht am Rande einer Meinungskundgebung und es war auch keine politische Aussage erkennbar. Diese rohe Gewalt, in diesem Falle zum Glück nur gegen Sachen, ist auf keine Art und Weise zu rechtfertigen. Gewalt ist immer abzulehnen. Dort wurden Läden beschädigt in denen die Anwohner häufig und gerne einkaufen und arbeiten, ein Angriff auf das Alltagsleben und den Lebensmittelpunkt der Eimsbütteler und Eimsbüttelerinnen. Diese Randalierer sind nicht links, denn dieses Verhalten hat nichts mit linker Politik zu tun - es ist blinde und ziellose Zerstörungswut.
 
Nichtsdestotrotz muss man sich nach den Konsequenzen fragen. Verantwortlich für sein Verhalten ist jeder Mensch in erster Linie selbst. Die Schuldigen müssen unter den Tätern und ihren Unterstützern gesucht werden. Soll man sich in Zukunft verstecken und sich damit den Gewalttätern beugen, die Gewalttäter gewinnen lassen? Die Antwort ist ein entschiedenes Nein. Unsere Gesellschaft kann das aushalten und muss umso stärker zu ihren Werten stehen. Wir müssen umso häufiger und entschiedener friedlich unsere Meinung äußern und dürfen uns nicht von Chaoten beirren lassen.

Wir müssen uns alle im Differenzieren üben.

Der solidarische, kreative, friedliche und laute Protest der letzten Tage darf nicht übersehen und vergessen werden. Auch einige unserer Mitglieder haben an Demonstrationen teilgenommen um sich für eine gerechtere, pluralistische Weltordnung auszusprechen. Diese Möglichkeit darf uns nicht genommen werden.

Auch dürfen wir nicht vergessen bestehende Defizite der Sicherheitskräfte im Umgang mit Demonstranten auszuwerten. Wir müssen „den anderen Neunzehn“ als Veranstalter des Gipfels ein selbstkritisches Vorbild sein. Wir müssen als Rechtsstaat mit den aller höchsten Ansprüchen an unsere Grund- und Menschenrechte auftreten. Wir müssen auch auf rechtswidriges und unverhältnismäßiges Verhalten der Sicherheitskräfte hinweisen dürfen.

Vom New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio haben wir am Samstag bei „Hamburg zeigt Haltung“ gelernt, dass wir im Kleinen anfangen müssen um das Große zu verändern. 

Text und Bild: Nils Pohl

 
 

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