Die Ergebnisse der Bundestagswahl in unserem Distrikt

Veröffentlicht am 22.10.2017 in Allgemein

Im Wahllokal - Titelgrafik der "Blickpunkt"-Ausgabe vom April 1987

Das Gebiet des Distriktes Eimsbüttel-Nord liegt zwischen Heußweg, Eidelstedter Weg und Kieler Straße und umfasst die Ortsteile 301 bis 304. Während die SPD in Hamburg 23,5% und im Bezirk Eimsbüttel 22,2% erreichte, lag unser Wähleranteil im Distrikt nur bei 20,4%. Ein schwacher Trost ist, dass die CDU bei uns auch nur 17,6% erzielte. 

Stärkste Partei bei uns waren die Grünen mit 26,4%. Die Linke lag mit uns fast gleichauf und erzielte 20,0%. Tröstlich für uns ist das schlechte Abschneiden der AFD: 3,7%.

Wir freuen uns auch darüber, dass Niels Annen wieder das Direktmandat in Eimsbüttel errang. Er erhielt durch Stimmensplitting im Wahlkreis 9,4% mehr Erst- als Zweitstimmen. In unserem Distrikt betrug die Differenz sogar 10,2%! Unser Wahlkampf war zumindest für Niels erfolgreich. Viele dieser Erststimmen kamen bei uns wahrscheinlich von Wählern, die mit ihrer Zweitstimme die LINKE gewählt haben: Sie erhielt bei uns 3,8% weniger Erst- als Zweitstimmen. Bei der GAL betrug diese Differenz nur ein Prozent.

Zusammenfassend können wir also feststellen, dass unser Gebiet eine „rot-rot-grüne“ Hochburg ist. Das hat sich in den letzten Wahlen auch nicht geändert. Addiert man die Stimmen dieser drei Parteien, kommen sie auf 66,8%. Für CDU, FDP und AFD gibt es bei uns nur wenig zu holen.

Der ständige Stimmenverlust der SPD in ihren Hochburgen und so auch bei uns muss dazu führen, dass die Partei als Ganzes „linke“ Ziele formuliert und damit das alte sozialdemokratische Profil wieder schärft; Entwürfe für die Zukunft entwickelt, die an den Interessen der arbeitenden Schichten orientiert sind, und dass sie nicht in erster Linie ein harmonisches Verhältnis mit den großen Konzernen sucht (Stichwort „Diesel-Gipfel“). Politik ist immer konfliktorientiert und muss auch die gesellschaftlichen Gegner benennen! Die wählen uns doch sowieso nicht, auch wenn unsere Spitzenpolitiker „nett“ zu ihnen sind.

Nur so kann es uns gelingen, abtrünnige Wähler zurückzugewinnen und breite Schichten der Bevölkerung wieder für unsere politischen Ziele zu begeistern. Hoffentlich geschieht das in der Opposition und wird nicht wieder von Bedenkenträgern innerhalb der Partei verhindert.

Analyse und Kommentar: Rolf Polle 

 
 

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