Schulgebäude in der Schwenckestraße 91 - 93Eimsbüttel erhält zwei neue Grundschulen, weil immer mehr Kinder im Kerngebiet ins Grundschulalter kommen und die Eltern mit den Kindern hier im Stadtteil auch gerne wohnen bleiben. Die erste Grundschule wird in der Schwenckestraße 91 eröffnet.
Hier wird zum August 2019 die neugegründete Wolfgang-Borchert-Schule einziehen – rund zehn Jahre nachdem die ehemalige Wolfgang-Borchert-Schule in der Erikastraße 41 (in Eppendorf) geschlossen wurde.
In den vergangenen Jahren war es – trotz vielfältiger Bemühungen – leider nicht gelungen eine Schule im Stadtteil Eppendorf zu finden, die sich seines Namens erinnert. Dort war der weltbekannte Sohn der Stadt einst selbst zur Schule gegangen. Der Dichter starb 1947 sehr jung an den Folgen von Nazidiktatur und Weltkrieg. Er hatte Goebbels parodiert, wurde verraten und geschunden.
Als Schriftsteller sprach er mit der „Trümmerliteratur“ (bspw. „Draußen vor der Tür“ und „Sag NEIN!“) einer Generation aus der Seele, die den Krieg selbst erlebt hatte und ihn deshalb ablehnte. Sein Werk rüttelt auf, stellt das „Normale“ in Frage und überzeugt so davon, dass eine menschenwürdige Welt von allen Menschen geschaffen werden muss und kann.
Die Eimsbütteler Grundschülerinnen und -schüler haben nun das Glück. Sie können sich in ihrer Schule dem Pazifisten und Antifaschisten Wolfgang Borchert, dessen feinsinnige Worte auch heute noch aufrütteln, nähern und sein Werk in der nachwachsenden Generation lebendig halten.
Die Würdigung für Wolfgang Borchert in seiner Heimatstadt ist Ergebnis des jahrelangen Engagements überzeugter Freunde des Literaten u. a. in der Internationalen Wolfgang-Borchert-Gesellschaft, in SPD und LINKE und nicht zuletzt des Schulsenators Ties Rabe.
Die Schule in der Telemannstraße 10 wird im August 2021 eröffnet. 700 Schülerinnen und Schüler werden sich in den beiden Schulen bilden.
Text: J. Rasch, Foto: D. Schlanbusch
